So ich werde jetzt hier mal eine Lanze für Claustrophobia brechen.
Worum gehts?:
Eine Gruppe von Helden führt einen verzweifelten Kampf in den Tiefen der Hölle. In unterschiedlichen Szenarien muss sich so ein Spieler scheinbar aussichtlosen Situationen stellen und der andere Spieler lenkt und leitet die Schergen der Hölle.
Schon als ich die Packung in der Hand hatte, dachte ich mir: "Wow, das sieht ja cool aus!
So ist es auch!
Claustrophobia glänz mit tollem Spielmaterial. Die Spielfiguren sind schön bemalt und die Spielplanteile sind dick, robust und auch ansprechend gestalltet.
Außerdem sind die Karten stimmungshaft gezeichnet - kurzum das Spielmaterial kreiert eine tolle Spielatmosphäre, was bei mir schon immer die halbe Miete ist.
Wie läufts?:
Der grundlegende Spielmechnasimus ist eigentlich auch schnell erklärt:
Am Anfang eines Szenarios steht eine Aufgabe die der eine Spieler erfüllen will und der andere Spieler versucht dies zu verhindern.
Dazu würfeln die Spieler jede Runde und entscheiden dann wofür sie die Würfel einsetzt.
Der Dämonen-Spieler entscheidet so welche Aktionen er in dieser Runde nutzt.
So kann er z.B. 2 ungerade Würfel einsetzten um seine Trogolyden schneller zu machen, oder er darf für jeden Würfel den er einsetzt und dessen Ergebnis höher als 3 ist Ereignisskarten ziehen, die dem Gegenspieler das Leben schwer machen werden.
Der Menschen-Spieler auf der anderen Seite teilt jeden seiner Würfel einem seiner Helden zu, wodurch die Werte der Helden (Verteidigung, Geschwindigkeit, Kampf) für die aktuelle Runde festgelegt werden.
Eine besondere Stellung nimmt dabei immer der "Erlöser" (Redeemer) ein. Dieser besitzt nämlich noch Gaben die Ihr nutzen könnt, wenn Ihr die entsprechenden Würfel für den "Erlöser" einsetzt.
Wie Ihr merkt spielt hier natürlich auch das Würfelglück eine Rolle. Dieses Glückselement taucht ja aber in fast jedem Tabel-Top-, oder Rollenspiel auf.
Ich finde, dass das Würfelelement hier einen interessanten Spielmechanismus darstellt und durch das "Verplanen" der Würfel gewinnt das Spiel auch einiges an Taktik dazu.
Auch wenn ich davon spreche, dass der eigentliche Spielverlauf recht einfach ist, so gibt es natürlich noch Spezialfähigkeiten und andere Spielelemente, die das anfängliche Regelstudium recht anspruchsvoll gestallten.
Das, gepaart mit einer recht schwierigen Anleitung in engl., macht den Einstieg in das Spiel nicht gerade leicht.
Zum Verschleiß des Spielmaterial kann ich leider noch nichts sagen, da wir es erst 3x gespielt haben. Soweit hab ich aber keine Probleme festgestellt.
Auch wenn ich mich wiederhole...
Claustrophobia ist ein sehr stimmungshaftes Spiel mit interessanten Spielmechanismen.
Einzig die Anzahl der Szenarien ist etwas enttäuschend.
Für zusätzliche Szenarien wird allerdings auf die Hompage von Asmodee verwiesen, was hoffen läßt.
Außerdem wird jeder mal die "böse" und die "gute" Seite spielen wollen, sodass jedes Szenario von haus aus schon mindestens 2x gespielt wird.
Außerdem steht zwar immer die Aufgabe bei einem Szenario fest, aber welche Räume und Gänge man findet ist immer variabel, sodass nicht jedes Spiel gleich ablaufen wird.
Fazit:
Ihr habt Sitzfleisch? Ihr mögt Fantasy? FantasyFlightGames a la Descent, DungeonQuest, Arkham Horror und Co begeistern Euch? Dann findet Ihr auch Gefallen an Claustrophobia!
Solltet Euch das Würfelglück stören und Ihr mehr Strategie wollen, dann schaut Euch lieber Civilization oder Magister Navis etc. an. ;)
(Ps.: In Sachen Vielfalt kann das Spiel natürlich nicht mit Descent mithalten, aber das muss es auch nicht. Im Gegenteil ich fande es sogar interessant zu sehen, dass man auch nur mit 2 Monstertypen ein stimmunghaftes Spiel hinbekommt.)
Björn hat Claustrophobia (en) klassifiziert.
(ansehen)