Ein wirklich "schönes" Spiel ist es nicht, was hier aber gar nicht stört, da Städteplanung ja häufig vergisst, dass sich Bewohner hier wohlfühlen sollen. Damit ist atmosphärisch schon einmal für ein realistisches Spielfeeling gesorgt.
Kurzum, die Gebäude sind aus Plastik und die Stadtteile haben gräuliche Farben mit Zahlen drauf, die den Grundstücksflächen entsprechen.
Es gibt Grundstückskarten, mit denen man diese Flächen erwirbt (besonders interessant sind die Schnapszahlen, auf denen Kirchen gebaut werden können). Nur wer die passenden Karten hat, kann dort auch bauen. Diese Karten kann man im Laufe des Spiels auch wieder eintauschen.
Schon beim Auslegen der Stadtteile ist es wichtig, anvisierte Grundstücke zusammenzulegen!
Entscheidend ist wie immer Lage, Lage und nochmals Lage!
Parks und Fabriken können auf allen geeigneten freien Grundstücken errichtet werden. Und hier ist auch der Clou des herrlichen Ärgerspiels: Habe ich mir mühsam meine Grundstücke auf dem Kartenstapel ertauscht, werden sie frech durch einen über 3 Felder reichenden Park überbaut oder durch die Nähe von Fabriken abgewertet.
Parallel wird die Straßenbahn gebaut (Straßenbahnbau und die beiden Kaufhäuser sind erst nach dem Bau des Rathauses möglich), was erheblichen Punktewertzuwachs bringen kann (Verdoppelung), es können nur wenige in diesen Genuss kommen, in Verbindung mit dem Rathaus kann es gar zur Verdreifachung kommen.
Das Spiel hat zwei Knackpunkte:
Es muss sich ein Spieler finden, der das Rathaus baut, er erhält dafür keine Punkte.
Wer es schafft ein Kaufhaus in Premiumlage zu errichten kann den Sieg häufig einsacken, dazu sind aber einige Vorausplanungen zu tätigen, das Rathaus zu platzieren und die Schienen zu legen.
Dabei ist immer gut im Blick zu behalten, welche Gebäude überhaupt noch zur Verfügung stehen; und dann schwuppdiwupp hat doch so ein fieser Mitspieler genau das anvisierte letzte Gebäude verbaut.
Gegen Ende des Spiels findet man sich häufig in einer der folgenden Rollen wieder:
Man hofft hitzköpfig, doch noch den optimalen Superbau zu errichten oder hat die Karten in der Hand, die durch die Sondergebäude eh schon verbaut sind.
Mit einer Stunde kann man mit dem Spiel durch sein und hat doch einen ganz guten Komplexitätsgrad an Möglichkeiten erlebt. Interessant ist, das Spiel kommt ganz und gar ohne Geld aus. Es wird einfach davon ausgegangen, dass Grundstücksbesitzer auch das Geld zum Bauen besitzen.
Gewinnen tut man über ein Zähltablau, das die Lagepunkte der eigenen Gebäude addiert, der Pöppel hierzu ist ein Dollarzeichen, also doch!
Ich habe lange nach einem Exemplar von Big City gesucht und bin ganz happy, dass ich noch eins bekommen habe.